29. Bergbaukalender 2022
Sächsischer Bergbau
„Historischer Altbergbau im Erzgebirge“
„Historischer Altbergbau im Erzgebirge“
Sächsischer Bergbau
Im nunmehr 29. Original Sächsischen Bergbaukalender „Sächsischer Bergbau“ 2022 werden im Bild wieder die vielfältigen Facetten des sächsischen Montanwesens vorgestellt.
Das Titelbild zeigt diesmal die aufwändige Sanierung eines größeren sächsischen Entwässerungsstollns,
bei der seine dauerhafte wasserabtragende Funktionalität wieder hergestellt wurde.
Abwechslungsreich und unterschiedlich in ihrer Größe sind die Funktionsgebäude der historischen Bergwerke.
Aus Sicherheitsgründen etwas abseits von den anderen Tagesanlagen findet sich in der Schneeberg-Neustädtler
Bergbaulandschaft der Pulverturm der Grube Gesellschaft. Dominierend inmitten anderer Tagesgebäude ist dagegen das massive Wassergöpeltreibehaus vom Abraham Schacht der Freiberger Himmelfahrt Fundgrube.
Dr. Wilhelm Bersch, Wien. Pest. Leipzig, 1989
Universitätsbibliothek der TU Bergakademie Freiberg,
Wissenschaftlicher Altbestand
Schneeberg-Neustädtel ⚒ Gesellschaft samt Sauschwart Fundgrube
Pulverhaus
Foto: Jens Kugler, 2018
Ehrenfriedersdorf ⚒ VEB Bergbau- und Hüttenkombinat „Albert Funk“, Betriebsabteilung Zinnerz Ehrenfriedersdorf, Schacht 2
Heute: Zinngrube Ehrenfriedersdorf - Besucherbergwerk
Füllort Schacht 2 Stollnsohle
Foto: Jens Kugler, 2020
Freiberg ⚒ Thurmhof 2.-5. Maas
Seigerriss mit Schächten, Abbauen und technischen Anlagen
Zeichnung: VALENTIN, FRITZSCHE (1608);
Kopie: CHRISTOPH FRIEDRICH SCHWALBE (1749) Sächsisches Staatsarchiv (Bergarchiv Freiberg), 40040 Fiskalische Risse zum Erzbergbau, Nr. C 988
Freiberg ⚒ Tiefer Fürstenstolln
Querschlag zwischen dem Hauptstollngang Stehenden und dem Auferstehung Christi Stehenden beim Hoffnung Schacht#
Foto: Jens Kugler, 2011
Freiberg, Modellsammlung
Modell von zwei Stoßherden am Schaarkreuz Unverhofft Glück Spat/Paulus Morgengang
Foto: Jens Kugler, 2015
Modellsammlung der TU Bergakademie Freiberg, Inv.-Nr.: T X. B. 17
Hohenstein-Ernstthal St. Lambertus, Tiefer St. Lambertus Erbstolln
Durch Schießen nachgerissenes Trapezprofil aus dem 17. Jahrhundert auf dem St. Lambertus Stehenden beim St. Anna Tageschacht.
Foto: Jens Kugler, 2015
Benötigtes Aufschlagwasser wurde den Montananlagen über ungezählte Hammer-, Pochwerks-, Hütten- oder Kunstgräben zugeführt. Der älteste Kunstgraben des Erzgebirges,
der Röhrgraben, versorgte auch das von Georgius Agricola [*1494 ?1555] beispielhaft beschriebene Ehrenfriedersdorfer Kunstgezeug.
Größtenteils mit Wasserkraft angetrieben war die Mehrzahl der im Erzgebirge verbreiteten Aufbereitungsanlagen.
In ihnen nutzte man die verbreiteten Stoßherde zur Aufbereitung der gepochten Erze. Das gezeigte eindrucksvolle Modell stammt aus der historischen Modellsammlung der TU Bergakademie Freiberg.
Vielfältig sind die unter Tage erhaltenen Sachzeugen.
Freiberg ⚒ Thurmhofer Hilfsstolln
Fortschrittstafel von 1768 im Thurmhofer Hilfsstolln
Foto: Jens Kugler, 2021
Reinsberg ⚒ Emanuel Erbstolln
Abbaue auf dem Reinsberger Glück Morgengang über dem Ephraim Stolln
Foto: Jens Kugler, 2020
Pulsnitz, SAG Wismut
Wismut-Kumpel / Parteiaktivisten
Foto/Jahr: Unbekannt, Slg.: Jens Kugler
Freiberg ⚒ Himmelfahrt Fundgrube, Abraham Kunst- und Treibeschacht
Wassergöpeltreibehaus
Foto: Jens Kugler, 2015
Dippoldiswalde ⚒ Heilige Drei Könige, Tiefer Stolln
Sinterterassen
Foto: Jens Kugler, 2021
Zug bei Freiberg ⚒ Drei Brüder Schacht, Kavernenkraftwerk
Pelton-Turbine im Unterwerk
Foto: Jens Kugler, 2016
Ein im Trapezprofil aufgefahrener Querschlag des Tiefen Fürstenstollns zeigt im Detail die Vortriebstechnik bei der schweren Arbeit mit Schlägel und Eisen.
Später beschritt man unter Verwendung von Sprengmitteln neue Wege und erreichte damit wesentlich größere Vortriebsgeschwindigkeiten.
Über den Jahresfortschritt beim Vortrieb des Thurmhofer Hilfsstollns informiert eine barocke Fortschrittstafel. Manchmal, wenn auch selten,
entstanden nach den Angaben der Markscheider schnurgerade Auffahrungen im Quergestein, wie die zu Anfang des 19. Jh. aufgefahrenen Werner Stollnrösche.
In unzähligen Abbauen gewann man die gesuchten Erze und Mineralien. Manchmal sind die ausgedehnten untertägigen Abbauräume befahrbar.
In ihnen können sich zuweilen durch biogene oder geochemische Prozesse herrliche Sinter bilden.
Von den unter Tage eingebauten Maschinen haben sich meist nur Rudimente erhalten. Selten finden sich, wie in den untertägigen Wasserkraftwerken, komplette Anlagen.
Ehrenfriedersdorf
Ehrenfriedersdorfer Kunstgezeug
Aus: GEORGIUS AGRICOLA: De re metallica, 1556, Slg.: Jens Kugler
Weißenborn ⚒ Werner-Wasserleitung, Rösche am Stangenberg
Exakte Auffahrung der Rösche im Gegenortbetrieb
Foto: Jens Kugler, 2016
Freiberg ⚒ Himmelfahrt Fundgrube
Ausbeutemedaille (Replik) zum Silbererzanbruch 1847 auf dem Gangkreuz Neuhoffnung Flacher und Christian Stehender auf der ½ 7. Gezeugstrecke
E. HEUCHLER (Entwurf) und F. ULBRICHT (Stempelschneider), Slg.: Jens Kugler
Halsbrücke ⚒ Lorenz Gegentrumer Stolln
Ausbau des Stollns mit Profileisen und Klinkern
Foto: Jens Kugler, 2005
Freiberg, Donatsfriedhof
Bergmännische Aufwartung der Knappschaften Marienberg und Freiberg zum 200. Todestag von Oberberghauptmann FRIEDRICH WILHELM HEINRICH VON TREBRA (* 1740 † 1819)
Foto: Jens Kugler, 2019
Erzgebirge
Grenzstein mit der Jahreszahl 1791
Aus: ALEXANDER WILHELM KÖHLER: „Bergmännischer Kalender für das Jahr 1791“ [1791]; Freyberg und Annaberg 1791; TU Bergakademie Freiberg, Universitätsbibliothek, Wissenschaftlicher Altbestand
Unterschiedliche Varianten zur dauerhaften Sicherung der Grubenbaue finden sich sowohl an den zahlreichen
erzgebirgischen Mundlöchern, als auch in zahlreichen Varianten und in großer Menge unter Tage.
Zu den großartigen Rissen des Freiberger Bergarchivs gehört die im barocken Stil ausgeführte Risskopie eines Seigerrisses.
Sie zeigt neben tiefen Schächten und nicht mehr vorhandenen technische Anlagen ausgedehnte, heute unzugängliche Abbaue verschiedener Gruben bei Freiberg.
Die grenzenlose Zuversicht sowie ein unerschütterliches Gottvertrauen war über Jahrhunderte eines der wichtigsten Merkmale sächsischer Bergleute.
Langenberg ⚒ Gottes Geschick Fundgrube am Graul
Mundloch Aufschlagrösche im Tal vom Oswaldbach
Foto: Jens Kugler, 2011
Halsbrücke, Schmelzhütte
Amerikanisches Pochwerk
Foto/Jahr: Unbekannt (1.H.20. Jh.), Postkarte Slg.: Jens Kugler
Halsbrücke ⚒ Rothschönberger Stolln
Maschinenraum der Schwamkrugturbine
Foto: Jens Kugler, 2011
Impressum
Jens Kugler
Steigerweg 3, 09603 Großschirma/OT Kleinvoigtsberg
Telefon: +49.172.3767572
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Herzlichen Dank an die TU Bergakademie Freiberg, Universitätsbibliothek, Wissenschaftlicher Altbestand und dem Bergarchiv Freiberg.
© König & Kugler, 2021
ISBN: 978-3-947622-13-9
Im Herbst 2022 erscheint der 30. Original Sächsische Bergbaukalender.