17. Bergbaukalender 2010
Illustrierter sächsischer Bergbau
Illustrierter sächsischer Bergbau
Seit dem ausgehenden Mittelalter gehören zu den umfangreichen Hinterlassenschaften des sächsischen Montanwesens auch
Illustrationen. Dabei reicht die Bandbreite von einfachsten Symbolen,
über Skizzen, Zeichnungen, Gemälden, Graphiken bis hin zu komplizierten technischen Darstellungen.
Diese Illustrationen gibt es sowohl als seltene Unikate als auch in großer Anzahl gedruckt.
Sie finden sich seit dem 16. Jahrhundert ebenso als künstlerische Wand- und Deckenbemalungen
oder auf unterschiedlichsten Gebrauchs- oder Schmuckgegenständen. Die Qualität der Darstellung war
von den Fähigkeiten des Künstlers, den Anforderungen der Auftraggeber sowie dem Zweck der Anfertigung abhängig.
Besonders die Dichte und die Informationsvielfalt einer, dem Betrachter meist unbekannten Arbeitswelt,
beeindruckt bis heute. Bisweilen erklären gerade die Illustrationen komplizierte technische oder
technologische, manchmal auch soziale oder kulturelle Sachverhalte. Je nach Anforderung der
Auftraggeber und der Intension des Künstlers waren entweder Berg- und Hüttenleute oder Montananlagen zentraler Gegenstand der Darstellung
oder sie bildeten die Staffage. Manchmal waren sie auch beides. Die größte Verbreitung erlangten
gedruckte Abbildungen, die in den in den letzten Jahrzehnten auch die vermehrte Verbreitung von Unikaten einschließt.
Die Anzahl der historischen Darstellungen zum sächsischen Montanwesen ist überschaubar und nimmt aber
vom ausgehenden Mittelalter bis in die Gegenwart exponentiell zu. Die bekanntesten und unzählige Male
veröffentlichten historischen Darstellungen stammen von der Hand oder aus den Werken von Hans Hesse,
Georgius Agricola, G. E. Rost oder Eduard Heuchler.
Mit Ausnahme der technischen Zeichnungen oder Skizzen hat in der Gegenwart die Fotografie
die althergebrachten Darstellungsformen weitgehend verdrängt. Dennoch eignen sich bis heute
zeitnahe historische Darstellungen besonders zur Erklärung aktueller Fotos.

Tharandt
Kalkwerk 3. Sohle, Weitungsbaue mit Schacht
Christoph Weigel „DerKalchbrenner“,
in: „Der Gemein-Nützlichen Haupt-Stände Von denen Regenten Und ihren So in Friedens- als Kriegs-Zeiten zugeordneten Bedienten an, biß auf alle Künstler Und Handwercker“ [1698], Sammlung: J. Pfeifer, Freiberg